Ankommen
- Kerstin Zölch
- 15. Dez. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Was ist „in seinem Leben angekommen sein?“ Kürzlich habe ich mich mit einer Freundin darüber unterhalten. Was bedeutet das „Angekommen sein im Leben“? Was verstehen die meisten Leute darunter? Ist „Angekommen Sein“ ein Haus zu haben, dass man abbezahlen muss? Eine langjähre Beziehung zu haben? Verheiratet zu sein? Kinder zu haben? Ist es das wirklich? Ist man dann angekommen? Oder hat man dann wieder andere Ziele, Wünsche usw.? Wenn man sich die meisten Beziehungen ansieht oder ein wenig Einblick erhält, sind diese Menschen alle glücklich? Erfüllt? Heißt „Angekommen sein“, seinen Traumjob zu haben, auf den man so lange hingearbeitet hat? Bestimmte Konsumgüter, Prestigegüter angesammelt zu haben, die man sich so lange gewünscht hat? Ich denke, das alles sind Sachen, die man von außen heranziehen will. Lauter Dinge, die, wenn man sie dann endlich mal erreicht hat, glücklich machen sollen. Der gewünschte Partner, der gewünschte Job, das gewünschte Haus, die gewünschten Kind/Kinder, das heiß ersehnte Traumauto etc. Die Liste kann man beliebig fortführen. Je nachdem welche Vorlieben/Wünsche man hat. Diese Dinge können mit Sicherheit das Leben angenehmer machen, bereichern usw., keine Frage. Doch hat es wirklich etwas mit „Ankommen“ zu tun? Ich denke man kommt mit der Sichtweise nie an. Wir werden ewig irgendetwas hinterherjagen. Wir werden unser Ziel nie erreichen. Vielleicht nicht einmal das gesetzte Ziel richtig genießen können, da wir ja das nächste Ziel ja schon wieder im Auge haben oder bemerkt haben, was uns noch alles zu unserem Glück fehlt. LEBEN IST VERÄNDERUNG – LEBEN IST BEWEGUNG – LEBEN IST LEBENDIG Für mich ist „Angekommen sein“, bei mir selbst anzukommen. Nichts im Äußeren. Sondern im Inneren. Bei mir selbst anzukommen. Am besten, wenn möglich, jeden Tag. Den Tag bewusst zu erleben, mit all seinen Situationen, Menschen, Ereignissen, Kleinigkeiten, unausgesprochenen Worten, Gefühlen etc. Die Zwischentöne hören, genauso wie die Lauten. Bewusst jeden Tag darin einzutauchen und sich auch mal zwischendrin die nötige Auszeit nehmen, um überhaupt alles auch in Ruhe mal reflektieren lassen zu können. Im Äußeren werde ich nie ankommen, das wäre für mich eher kontraproduktiv. Das wäre für mich das Ende von neuen Erlebnissen, Eindrücken, Einblicken, Sichtweisen, Erfahrungen. -Stillstand- Leben ist jedoch nie Stillstand. Leben ist lebendig, verändert sich ständig, ist in permanenter Bewegung. Und ich liebe es in diesem Fluss zu sein, mit offenen Augen, wie ein neugieriges, kleines Kind. Also bin ich angekommen. Hier und jetzt – jeden Tag aufs Neue. Ich bin hier und jetzt richtig, genau da wo ich bin. Ich bin dankbar für die Leute, die mit mir gehen. Die neu dazu kommen. Die mich inspirieren und für die, die alles an mir annehmen und mich auch auffangen. Also lebe einfach DEIN Leben, sei frei, sei frech und wunderbar - voller Farben. Du musst keine Muster erfüllen, in keine Schublade passen oder Sonstiges, um komplett zu sein. Wichtig ist zu wissen, was du willst und was du nicht willst, lerne dich kennen. Das ist Ankommen für mich. Habe deine festen starken Wurzeln in dir und „pflege“ deine Flügel, um frei zu bleiben. Wir alle sind auf unserer ganz eigenen Reise und wären wir damit schon fertig, dann wären wir nicht hier!

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